2006 (14 Einträge)
Schüler der Carmen-Sylva-Schule erkunden Berufe
Nicht jeder kann in einer Ferrari-Werkstatt sein Betriebspraktikum absolvieren, aber die meisten der 160 Schüler und Schülerinnen der achten Klassen waren genauso begeistert wie Maurice Pree bei Zender. Die Jugendlichen suchten gewissenhaft Praktikumsplätze, die Erkenntnisse über den Arbeitsalltag gewähren. Engagierte Betreuer und Betreuerinnen aus den Bereichen Handwerk und Handel, Industrie, Verwaltung und Neue Medien kümmerten sich intensiv um die Praktikanten.
Für viele Jugendliche bleibt die Frage, welche Chancen sie auf dem Stellenmarkt haben. Alle Beteiligten halten Mut und sorgfältige Vorbereitung der Bewerbungsmappe für besonders wichtig.
Hilfe bei der Bewerbung oder Ausbildungsplatzsuche bietet neben der Arbeitsagentur auch die Lernwerkstatt Berufsorientierung, welche jeden Dienstag von 13.15 bis 14.45 Uhr geöffnet ist.

Carmen-Sylva-Schüler schnupperten Formel 1-Luft am Nürburgring
Klar, dass das erste freie Training der Formel 1-Asse am gestrigen Freitag viele Jungen und Mädchen auf die Tribünen am Nürburgring lockte. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung hatte der Nürburgring gestern für rund 20.000 Schüler und Schulerinnen seine Tore geöffnet.
Bei einem bunten Programm rund um den Ring gab es Wissenswertes zum
Thema Informatik im Motorsport. Dazu gehörte der Besuch des „BMW-Pit-Lane-Parks" genauso wie die Stippvisite im Mercedes-Benz-Fahrsicherheitszentrum oder ein Abstecher in die Nürburgring-Erlebniswelt.
Höhepunkt für die rund 60 Schüler der Carmen-Sylva-Schule aus Niederbieber aber war der Auftritt von Schumi & Co. beim Training, ü Foto: Jörg Niebergall

Boysday in der Seniorenresidenz
Im Rahmen des Projektes „Neue Wege für Jungs" von Dissens e.V. - Berlin, einem Institut für Jungen- und Männerforschung, lief am 27 April Deutschland weit in vielen sozialen und Gesundheitseinrichtungen ein Schnupperpraktikum für Jungs sogenannter „Boysday". Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend urfd vom Europäischen Sozialfonds geförderte Pilotprojekt soll den jungen Männern die Möglichkeit geben einen Einblick in viele, bis jetzt überwiegend von Frauen ausgeübte, Berufe verschaffen. Auf diesem Wege sollte das Interesse der jungen Männer für den einen oder anderen Berufszweig geweckt werden.
Die Seniorenresidenz Weinbrenner in Hardert bot an diesem Tag vier sympathischen Schülern der Carmen-Sylva- Schule Neuwied-Niederbieber, Einblick in die Berufe der Altenpflege und der Hauswirtschaft.
Die „Boys" bereiteten den Bewohnerinnen und Bewohnern mit netten Gesprächen viel Spaß. Im Laufe des Schnuppertages konnten sie nicht nur einen Einblick in den Alltag der Seniorenresidenz gewinnen, sondern in den beiden Arbeitsbereichen auch „richtig mit anpacken". So durften sie z. B. dem Chefkoch zur Hand gehen und das frische Gemüse und dem Salat putzen und ihm bei Zubereiten der Speisen zuschauen. Ebenso unterstützten sie die Ergotherapeutin bei den Beschäftigungsangeboten für die Seniorinnen und Senioren.
Am Ende des Tages äußerten alle vier Schüler dem Heimleiter, Sergej Schmidt, gegenüber, ihre absolute Zufriedenheit mit der Gestaltung des Schnuppertages. Auch die glücklichen Bewohner der Seniorenresidenz Weinbrenner bestätigten mit Begeisterung den gelungenen Verlauf dieses Projektes.

Einmal Bühnenluft schnuppern
Zum ersten Mal lädt das Schlosstheater Neuwied zum Schultheater-Festival ein. Fünf Schulen aus dem Kreis präsentieren ihre Inszenierungen auf der großen Bühne nahe dem Neuwieder Schloss. Vom 19, bis 26. Juni gehört das Theater den Kindern und Jugendlichen.
Es sind für einen jungen Schauspieler unvergleichliche Momente: Hinter dem Vorhang in den Kulissen auf das Stichwort warten und dann hinaus ins helle Rampenlicht treten. Amateurtheater und Laienspielgruppen erfreuen sich in den letzten Jahren steigender Beliebtheit. Aber auch an Schulen gibt es viele engagierte Gruppen, die mit viel Begeisterung anspruchsvolle Stücke auf die Bühne bringen. Diesen Schulen möchte das Schlosstheater Neuwied nun ein Forum bieten, ihre Produktionen einmal unter Profi-Bedingungen aufführen zu können. Aus diesem Grund hatte Intendant Walter Ulrich die Schulen des Kreises vor einem Jahr eingeladen, sich am ersten Neuwieder Schultheater-Festival zu beteiligen.
Fünf Schulen folgten diesem Aufruf und bereiteten sich auf dieses Ereignis vor. Jetzt ist die Erfüllung eines lang gehegten Traumes in greifbare Nähe gerückt: Vom 19. bis 26. Juni findet das Schultheater-Festival im Schlosstheater statt. Die fünf Gruppen zeigen die Vielfalt des Schultheaters. Anspruchsvolle Klassik, ein zeitgenössisches Stück, Musical, Kabarett und Schwarzlichttheater finden sich auf dem Spielplan.
Den Auftakt des Festivals macht die Schwarzlicht-Inszenierung der Theater-AG der Deutschherrenschule aus
Waldbreitbach.
Klassische Musik haben sich die Schüler der 7. bis 9. Klasse als Thema ausgewählt: Die „Vier Jahreszeiten" von Antonio Vivaldi und weitere ausgewählte Musikstücke bringen die Schüler am Montag, 19. Juni, 18 Uhr, auf die Bühne. Die Kinder haben sich bereits seit einem Jahr auf dieses Ereignis vorbereitet. „Allein ein halbes Jahr haben wir an Requisiten gebastelt", verraten die Leiter Hiltrud Runkel und Willi Ternes.
Die Theatergruppe der Rudolf-Steiner-Schule Neuwied führt die Reihe am Mittwoch, 21. Juni, 19 Uhr, mit der Inszenierung „Abgestempelt" fort. Das Besondere an dieser Gruppe: Sie untersteht keiner Leitung, sondern die Schüler organisieren Probe und Aufführung selbst. Das Stück spielt Ende der 70er-Jahre und schildert die Situation arbeitsloser Jugendlicher, Ganz anders präsentieren sich „Die Mißratenen" am Donnerstag, 22. Juni, 19 Uhr.
Die Theatergruppe des Berufsbildungswerks des Heinrich-Hauses hat ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Sowohl das Theaterstück „Die Stunde der Wahrheit" als auch ein Kabarettprogramm im zweiten Teil des Abends haben die Jugendlichen selbst geschrieben und unter Leitung des Sozialpädagogen Helmut Eisel inszeniert.
Ein Stück Literatur hat sich die Theater AG des Wiedtal-Gymnasiums Neustadt vorgenommen. Kafkas Kurzgeschichte „Ein Hungerkünstler" diente ihnen als Vorlage für ihre Produktion. Auch diese Theatergruppe ist selbst organisiert und hat sich schon an anderen Festivals beteiligt.
Den Abschluss der Reihe macht die Musical AG der Carmen-Sylva-Schule mit einem „Best of-Programm" am Montag, 26. Juni, 18 Uhr.'Der Reiz, einmal unter professionellen Bedingungen zu spielen, war für Lehrer und Schüler gleichermaßen ausschlaggebend. Alle Beteiligten sind jetzt schon ganz gespannt und hoffen auf eine große Besucherzahl.

Das „Bündnis gegen Vandalismus" steht
So reibungslos geht nicht jede Vereinsgründung über die Bühne. Wenn jetzt keine Einwände seitens des Amtsgerichtes kommen, dann darf sich das „Bündnis gegen Vandalismus" bald eingetragener Verein nennen.
„In knapp 90 Minuten waren alle Regularien erledigt", freute sich nicht nur der neue Vorsitzende Willi Marme. Marme war in den Räumen der Altentagesstätte Niederbieber ebenso einstimmig gewählt worden wie sein Vertreter Jörg Niebergall, Schatzmeisterin Gabriele Brumme, Schriftführer Sven Harmsen-Brumme und Archivar Roland Wiedemann. Darüber hinaus gehören Bodo Zichlinski, Vanessa Zichlinski und Melanie Baumgarten im Referat für Jugendarbeit dem erweiterten Vorstand an. Zu Kassenprüfern wurden Sandra Marme und Maite Harten bestimmt.
Ziel des Vereins ist es, Vandalismus und Gewaltbereitschaft in jeglicher Form zu unterbinden (wir berichteten). „Darüber hinaus sollen die Beziehungen zwischen Erwachsenen und Jugendlichen vertieft und gefördert werden", sagt Marme, „Wir wollen uns in den Bereichen Gewaltprävention und Aufklärung engagieren. Wir bieten aber auch Hilfe und Unterstützung für Betroffene an."
Ein erster, informativer Flyer, der dieses Thema aufgreift, ist schon in Druck und wird in den nächsten Tagen an die Bevölkerung verteilt.
Der neue Vorstand und einige der Gründungsmitglieder mit Vorsitzendem Willi Marme (Mitte).
„Wir werden aber auch altersgerechte Jugendprojekte gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen entwickeln", sagt Bodo Zichlinski vom Referat für Jugendarbeit.
Dabei will das „Bündnis gegen Vandalismus" natürlich auch mit den städtischen Gremien des Kinder- und Jugendbüros, dem Jugendbeirat, aber in erster Linie auch mit den Schulen zusammen arbeiten. Erste Gespräche wurden dazu bereits geführt.
Vertreter der Carmen-Sylva-Schule in Niederbieber haben sich bereit erklärt, konstruktiv mit zu arbeiten.

Viel Spaß in Köln: Niederbieberer Schüler waren „Fit am Ball"
Da kam Freude auf: Weit vorn konnten sich die Jungen und Mädchen der Carmen-Sylva-Schule Niederbieber beim Abschlussturnier der deutschlandweiten Aktion „Fit am Ball" platzieren.
34 Schüler der sechsten Klassen waren von der Veranstaltung rund ums Kölner Rhein-Energie-Stadion begeistert. Dabei spielte nicht nur König Fußball eine Rolle, zudem galt es, bei einem abwechslungsreichen Vielseitigkeitswettkampf Punkte zu sammeln. Zum dritten Mal hatte die Deutsche Sporthochschule Köln
die Aktion durchgeführt. Ein buntes Rahmenprogramm mit Tanzeinlagen, Schusswertbestimmung, Tombola und Glücksrad rundeten das Ereigsis ab. Rund 1000 Schulen aus ganz Deutschland hatten sich in Arbeitsgemeinschaften mit Themen wie „Spaß am Sport" oder „gesunde Ernährung" auseinander gesetzt. Zahlreiche Bundesligavereine, die Firma Intersnack und die CMA (Cen-trale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft) hatten „Fit am Ball" unterstützt. ¦ Foto: Jörg Niebergall

Fredi Winter stellte sich den Fragen der Schüler
Nicht nur die Landtagsabgeordneten Erwin Rüddel und Uta Schellhaaß standen in diversen Schulen Im Kreis Neuwied Rede und Antwort (die RZ berichtete).
Auch SPD-Abgeordneter Fredi Winter stellt sich dem Gespräch, wie etwa in der Carmen-Sylva-Schule oder in der Landesschule für Blinde und Sehbehinderte, Themen waren unter anderem Jugendarbeitslosigkeit, Politikverdrossenheit und die Frage, welche Perspektiven es für sehgeschädigte Jugendliche gibt
Natürlich wollten die Schäler auch wissen, wie der Arbeitsalltag eines Parlamentariers aussieht Fredi Winter erklärte, er schätze den direkten Kontakt zu Schülern.

Fünfklässler und der ADAC
Vor fahrenden Autos haben die Fünftklässler der Carmen-Sylva-Schule Niederbieber jetzt noch mehr Respekt. Unter dem Motto "Achtung, Auto!" erlebten die Jungen und Mädchen mit ihrer Klassenlehrerin - die Federführung hatte Marlene Jung - einen Lehrgang des ADAC.
Zwei Tage lang drehte sich in dem Verkehrssicherheitsprogramm alles um Reaktionsweg, Bremsweg und Anhalteweg. Die Kinder erlebten reale Verkehrssituationen handlungsorientiert zum Anfassen, erfuhren so viel darüber, wie lang ein scheinbar langsames Fahrzeug braucht, um tatsächlich zum Stehen zu kommen. Und die Vollbremsung im ADAC-Auto beeindruckte auch die letzten "Ungläubigen". Auch zum Thema Anschnallen gab es Anschauungsunterricht.

ADAC zeigte den Schülern das richtige Verhalten im Straßenverkehr
Im Sommer dieses Jahres hat die Regionale "Carmen-Sylva-Schule" in Niederbieber den Antrag zur Umwandlung in eine Ganztagsschule gestellt. Man verspricht sich durch ein neues /Konzept, das Unterrichtsangebot erweitern zu können, das individuelle Lernen zu fördern und fordern sowie die Sprachförderung zu stärken.
Weiterhin bietet sich die Chance, die musisch-künstlerischen und sportlichen Bereiche zu erweitern, die Berufsorientierung mit zusätzlichen Praktika zu erleichtem und Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung umzusetzen. Bei all dem wird die Integration eine wichtige Rolle spielen.
Vom Antrag und dem Konzept überzeugten sich jetzt bei einem persönlichen Besuch die Landtagsabgeordneten Renate Pepper und Fredi Winter sowie Bürgermeister Rainer Dillenberger aus Rengsdorf.
Die Genannten versicherten der Schulleitung, sich mit allem Elan für eine positive Entscheidung des Antrages einzusetzen und ab dem kommenden Schuljahr die Regionale Schule Niederbieber als Ganztagsschule forzuführen. Entsprechende Gespräche werden von den Politikern in Mainz mit Nachdruck geführt.

Die Leitung der Carmen-Sylva-Schule, (v.li.) Konrektorin Brigitte Stolz und Rektor Wilfried Struben, nach dem Gespräch mit Bürgermeister Rainer Dillenberger (Bildmitte) sowie MdL Renate Pepper (3. von links) und MdL Fredi Winter (rechts).
Niederbieberer Schüler packten fleißig Kartons für Kinder inOsteuropa
Vorweihnachtliche Geschäftigkeit machte sich im November in
der Carmen-Sylva-Schule breit. Im Rahmen des Projektes „Kinder hier und anderswo" entstand die Idee, etwas Praktisches für
Kinder in anderen Ländern zu tun. Denn nicht jedes Kind bekommt zu Weihnachten ein Geschenk. Viele Familien in Ländern
wie Moldawien oder Rumänien können sich das nicht leisten.
Dazu gibt es Kinder in Weisen- und Krankenhäusern. Also entschieden sich Schüler im Religionsunterricht der 5. und 6. Klassen an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton" teilzunehmen.
Eifrig beklebten sie leere Kartons mit buntem Papier und füllten
sie mit Spielzeug, Schulsachen, Süßigkeiten und Dingen des täglichen Lebens. So mancher opferte einen Teil seines Taschengeldes, um eine Zahnbürste, Schokolade oder ein Paar Handschuhe zu kaufen. Auch einzelne Eltern unterstützten die Aktion,
Schüler aus anderen Klassen schlossen sich ebenfalls an.
Über
20 prall gefüllte Schuhkartons aus Niederbieber können nun bei l
einer Sammelstelle abgegeben werden. Von dort aus sorgt die
Organisation „Geschenke der Hoffnung" für den Weitertransport.

Film erinnert an jüdisches Leben
Wenn Politiker, Zeitzeugen und Journalisten über die Naziverbrechen in Deutschland sprechen, stellt sich oft der Eindruck ein:
1933 kamen die Nazis wie die Pest über Deutschland, blieben zwölf Jahre, verschwanden. Auf der einen Seite war das deutsche Volk, auf der anderen Seite standen SA und SS.
Der Film „Spurensuche" des Kreismedienzentrums über das jüdische Leben in Neuwied rückt dieses schiefe Geschichtsbild gerade. Die Szene ist nur sekundenlang, wirkt aber mächtig nach: Karneval 1939 in Neuwied. Die
Narren beim Umzug. Dann .kommt eine Gruppe ins Bild, trägt Masken, die so aussehen, wie die Schmierfinken der antisemitischen Wochenzeitung „Stürmer" Juden zeichneten. Riesige Nasen, böser Bück. Dazu ein Handwagen mit der Aufschrift: „Reise nach Jerusalem". 25 Minuten dauert der geglückte Film, dem man anhand des Detailreichtums seine fleißigen Väter ansieht.
Entstanden ist das kostbare Dokument fast zufällig. Willi Gabrich, Leiter des Kreismedienzentrums: „Der Deutsch-Israelische Freundeskreis (DIF) trat an uns heran und fragte, ob man eine Computeranimation der ehemaligen Neuwieder Synagoge produzieren könnte." Deshalb stöberten Gerd Anhäuser, Autor des grundlegenden - Buches
„Orte und Spuren: Jüdisches Neuwied", und Heimatforscher Friedel-Wulf Kupfer in Adressbüchern, im Stadtarchiv und Bildersammlungen. Plötzlich passte alles perfekt zusammen.
Will Gabrich erinnert sich: „Wir hatten das sehr gute Buch von Gerd Anhäuser als Vorlage, praktisch ein Drehbuch." Thomas Wagenknecht, Leiter des Offenen Kanals in Neuwied, war der Mann an der Kamera. Er fotografierte 120 Dokumente, Bilder, Postkarten, montierte den unappetitlichen Karnevalszug. Die Stimme aus dem Off, die die Geschichte der Neuwieder Juden vom 17. Jahrhundert bis zum Holocaust und darüber hinaus erzählt, klingt professionell. Im Hintergrund spielt eine schwere, aber angemessene Musik. Die
Optik der aneinandergeschnittenen Bilder erinnert an gut gemachtes Schulfernsehen. Und das ist bei diesem Thema ein Kompliment. Denn Gabrich, Anhäuser, Kupfer und Wagenknecht wollen Fakten präsentieren, deshalb verzichten sie auf Klimbim und Dekoration. Willi Gabrich: „Wir hätten auch bekannte Filmdokumente hineinschneiden können, doch dann hätten wir wegen der Rechte die Produktionskosten in die Höhe getrieben."
Außerdem begab sich das Team auf eine Spurensuche in Neuwied und nicht in Nürnberg oder Bremen. Und diese Zurückhaltung tut dem Film gut. Und er wirkt. Zum Beispiel dann, wenn das hübsche Gesicht der 14-jährigen Tochter von Metzger Ferdinand Levy den Büdschirm füllt. Ihre
Augen sehen den Betrachter direkt an. Der Erzähler berichtet dazu vom Grauen: Nazischläger ermordeten den Vater, die Tochter starb im KZ. Zwei Zeitzeugen, Toni-und Hüdegard Dasbach, sprechen über den Abtransport der jüdischen Mitbürger, über die „Reichspogromnacht".
Willi Gabrich wünscht dem Film möglichst viele jugendliche Zuschauer: „Schulen können ihn ab dem 9. Schuljahr zeigen." Außerdem verfügt das Medienzentrum über genügend Material, um den Film im Unterricht aufzubereiten oder gar ein Projekt daran anzuschließen.
In Kürze stellt das Kreismedienzentrum den Film „Spurensuche" offiziell vor. Danach ist er auch als DVD oder VHS-Kassette zu kaufen.
Spaß und Fairness siegen beim Fußballturnier
Spaß und Fairness standen auch beim zweiten „Ballance-Fußballturnier" in der Sporthalle Niederbieber im Vordergrund. Voller Eifer waren alle 26 Mannschaften bei der Sache. Und da es nicht nur Siegpunkte, sondern auch Fair-Play-Zähler gab, konnte auf Schiedsrichter verzichtet werden. Die Tore zählten die Teamer, die vor und nach den jeweiligen Spielen mit den beiden aufeinandertreffenden Teams kommunizierten und ihnen die Fair-Play-Regeln nahebrachten. Trotzdem gab es am Ende einen Sieger:
Die Realschule Dierdorf gewann den kreisweiten Wettbewerb vor der Carmen-Sylva-Schule Niederbieber und der Hauptschule Dierdorf. Preise gab es aber für alle Mannschaften - ein Grund mehr, beim Schlussfoto so richtig laut zu jubeln. Foto: Niebergall

Sabrina Fernau ist die beste Leserin unter den Sechstklässlern
Das hat an der Carmen-Sylva-Schule in Niederbieber fast schon Tradition:
Pünktlich vor Weihnachten darf Konrektorin Brigitte Stolz (links) den besten Lesern der sechsten Klassen Urkunden und Sachpreise überreichen.
In diesem Jahr war Sabrina Fernau aus der Klasse 6d die Beste. Die Klassensieger heißen Dominique Raschke, Stefania Luja (6a), Sarah Anhäuser, Verene Hehn (6b), Katharina Schneider, Meftun Vayak (6c) und Robin Riske (6d). Für Siegerin Sabrina gab es dann noch einen Extrapreis in Form eines Buches. Darüber hinaus nimmt sie am Wettbewerb der nächsten Runde teil. ¦ Foto: Jörg Niebergall

Zwei Ganztagsschulen mehr
Neuwied hat zwei Ganztagsschulen mehr:
Die rheinland-pfälzische Bil-
dungsministerin Doris Ahnen
gab jetzt die neu einzurichtenden Ganztagsschulen im
Schuljahr 2007/08 der Öffent-
lichkeit bekannt (die RZ berichtete).
Zu ihnen zählen auch die
Duale Oberschule Neuwied
sowie die Carmen-Sylva-
Schule in Niederbieber. Unmittelbar nach der Bekanntgabe besuchten die Landtagsabgeordneten Renate
Pepper und Fredi Winter (beide SPD) die Carmen-Sylva-Schule in Niederbieber, um
mit Schulleitung, Schulträger
und den Schülern die freudige
Nachricht zu feiern.
Dass die Ministerin die Op-
tionen zur Errichtung einer
Ganztagsschule zum Schuljahresbeginn 2007/2008
gleich für sechs Schulen in
Stadt und Kreis aussprach (die
RZ berichtete), ist ein Gewinn
für die Region. Die Politiker
sagten: „Es freut uns, dass
sich das hohe Engagement
der Schulen bei der Erarbeitung ihres pädagogischen
Konzeptes auszahlt. Die Optionserteilung stellt eine große
pädagogische Chance für alle
Kinder dieser Schulen dar und
erhöht weiter die Attraktivität
der Schullandschaft. Hausaufgabenbetreuung, den Unterricht vertiefende Maßnahmen, pädagogisch sinnvolle
Freizeitangebote und nicht
zuletzt ein warmes Mittagessen für alle Kinder - all dies
leistet die Ganztagsschule",
sagten die Abgeordneten.
Große Freude herrscht
auch bei der Carmen-Sylva-
Schule in Niederbieber.
Schulleiter Wilfried Struben
hatte schon früh den Antrag
gestellt und gemeinsam mit
dem Kollegium ein Konzept
entwickelt. Das fand sowohl
bei den Pädagogen als auch
bei den Eltern große Akzeptanz.
Schulleiter Struben: „Es
ist für uns als weiterführende
Schule ein großer Vorteil, ein
Ganztagsangebot machen zu
können, da viele Grundschulen wie die Marienschule, die
Geschwister-Scholl-Schule
oder die Grundschule in
Oberbieber bereits Ganztagsschulen sind."
In der jetzigen fünften Klasse habe man bereist eine
Ganztagsschulklasse für das
kommende Jahr gebildet, in
der siebten Stufe sei das Interesse ebenfalls sehr groß,
sowohl im Realschul- als auch
im Hauptschulzweig. Und in
der fünften Stufe kann
2007/2008 eine, Ganztagsklasse direkt starten.
Im Ganztagsunterricht an
der Carmen-Sylva-Schule
geben die Lehrer Stütz- und
Förderunterricht, und führen
das selbst organisierte Lernen
ein. Ab den siebten Klassen
gibt es Praktika, und ein
Nachmittag ist für außerschulische Inhalte reserviert.
Noch
einmal Struben: „Zurzeit
sprechen wir mit Vereinen
und Handwerkern über mögliche Angebote."

Da hatten Renate Pepper (2.v.li.) und Fredi Winter (re) gut lachen: In der Carmen-Sylva-Schule feierten die SPD-Landtagsabgeordneten die neuen Ganztagsschulen mit Schulleiter Herrn Wilfried Struben (1.v.li.) und den Konrektorinnen Waltraud Giese und Brigitte Stolz (4./5.v.li.).